(23. Juli 2oo8)

… des fremdsprachenlernens und lehrens“ heißt ein artikel von wolfgang butzkamm (in: timm, j.-p. (hg.): englisch lernen und lehren. didaktik des englichunterrichts. berlin: cornelsen 1998, 45-52), den ich heute morgen entdeckt habe. die vorgestellten prinzipien finde ich sehr einleuchtend und möchte sie euch nicht vorenthalten. bediene sich wer möchte, es ist für jede forscherfrage was dabei :o)

1.das prinzip der mündlichkeit
obwohl es hier um hören und sprechen geht, wird auch das sehen zu einem wichtigen faktor, da mimik, gestik und körpersprache allgemein wesentlich zum verstehen beitragen.

2.das prinzip der kommunikation
„eine fremdsprache lernt man nur dann als kommunikationsmedium zu benutzen, wenn sie ausdrücklich und genügend oft in dieser funktion ausgeübt wird. (46)

3.das prinzip der funktionalen fremdsprachigkeit
das heißt, die fremdsprache auch als „regelnde verkehrssprache“ einzusetzen.

4.das prinzip des übens
üben ermöglicht, sich eine art ‚fremdsprachen-fundgrube‘ zu schaffen, die als grundlage für tatsächliche kommunikation dient.
„die kunst des unterrichtens besteht jedoch darin, immer wieder vom vorbereitenden oder nachträglich-systematisierenden üben in mitteilungsbezogenes kommunizieren hinüberzugleiten, oder auch ein ins stocken geratenes gespräch durch kurzfristiges üben zu unterbrechen, um es dann erfolgreich fortzuführen.“ (47)

5.das generative prinzip
„die grundidee ist, dass ein satz ein modell für viele andere sätze wird.“ (47) [muss mir dieses prinzip in einer ruhigen minute nochmal zu gemüte führen…]

6.das prinzip der muttersprachlichen vorleistung
„die verfechter der einsprachigkeit machen sich überhaupt nicht klar, wie wir im fremdsprachenunterricht ständig von diesen muttersprachlich eingefärbten alltagsbegriffen gebrauch machen. das kann ins auge gehen, wenn wir es mit fremden kulturen zu tun haben.“ (49)

7.das prinzip der individualisierung oder lernerorientierung
„es ist wohl für niemanden ein problem, einem kind englisch beizubringen – immer vorausgesetzt, man kann selbst englisch. das problem ist, verschiedenen kindern zugleich englisch beizubringen.“
[wo wir wieder bei freinet, der interimssprache, dem tâtonnement expérimental sowie der méthode naturelle wären…]

8.das prinzip der selbsttätigkeit
das heißt: an die hand nehmen, begleiten und dann auch loslassen!

9.das prinzip der relevanz
in der schule brauchen wir darüber hinaus sprachlich einfache texte, die tugenden wie mut und mitleid entwickeln, den sinn für das schöne ansprechen und hinweisen auf den beitrag einer fremden kultur zur conditio humana.“ (51) [eine karteikarte mit diesem spruch hängt seit dem zweiten semester neben meinem schreibtisch :o)]

10.das prinzip der emotionalen sicherheit
nur eine ‚atmosphäre des vertrauens‘ kann die angst, sich durch das sprechen einer fremden sprache lächerlich zu machen oder zu blamieren, wegnehmen oder zumindest reduzieren. dabei spielt auch die lehrperson eine tragende rolle:
„der weg zum selbst führt über die faszination durch ein anderes selbst, das unser vertrauen hat“ (52)