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Es wird erforderlichsein, die Eltern und die Lehrer immer wieder daran zu erinnern, daß ein Erzieher, der keine Freude mehr an seiner Arbeit hat, ein Sklave seines Broterwerbs ist. Ein Sklave aber kann keine freien und beherzten Menschen heranbilden. Ihr könnt eure Schüler nicht dazu vorbereiten, morgen die Welt ihrer Träume aufzubauen, wenn ihr nicht mehr an diesen Traum glaubt. Ihr könnt sie nicht auf das Leben vorbereiten, wenn ihr nicht mehr an dieses Leben glaubt. Ihr könnt ihnen nicht mehr den richtigen Weg zeigen, wenn ihr euch müde und entmutigt an der Wegkreuzung niedergelassen habt.
(Célestin Freinet. Les Dits de Mathieu)

„Sie [die LehrerInnen] müssen darauf bestehen, daß sie mit Kindern umgehen, und das heißt mit Men­schen, die die grundsätzliche Fähigkeit haben, sich selbst zu entscheiden, ihre Interessen zu erkennen, sich für sich selbst einzusetzen, kurzum: deren Tun und Lassen von einem persönlichen Sinn gesteuert ist.“ (254)

„Die Fassungslosigkeit, die Empörung, die Beklagung der offensichtlichen Sinnlosigkeit solcher Verhal­tens­weisen ist deshalb der notwendige und erste Schritt, der dazu führt, nach tieferen Verstehensweisen zu suchen. Nämlich nach solchen Verstehensweisen, die darauf beharren, daß auch ein scheinbar sinnloses Verhalten subjektiv sinnvoll sein muß.“ (254f.)

(Reiser, Helmut (1993): Entwicklung und Störung – Vom Sinn kindlichen Verhaltens.
In: Behindertenpädagogik, Jg. 32, H. 3, S. 254–263.)

Oder – um es mit Kästner zu sagen:

(…) Es war noch Pause. Sie kletterte in die erste Etage und fragte einen Jungen, wo das Lehrerzimmer sei. Er führte sie hin. Sie klopfte. Weil niemand öffnete, klopfte sie noch einmal, und zwar ziemlich heftig.
Da ging die Tür auf. Ein großer, junger Herr stand vor ihr und kaute eine Stulle.
»Schmeckt’s?«, fragte Pünktchen.
Er lachte. »Und was willst du noch wissen?«
»Ich beabsichtige, Herrn Bremser zu sprechen«, erklärte sie. »Mein Name ist Pogge.«
Der Lehrer kaute hinter und sagte dann: »Na, da komm mal rein.« Sie folgte ihm, und sie kamen in ein großes Zimmer mit vielen Stühlen. Auf jedem der vielen Stühle saß ein Lehrer, und Pünktchen kriegte bei diesem schauerlich schönen Anblick Herzklopfen. Ihr Begleiter führte sie ans Fenster, dort lehnte ein alter, dicker Lehrer mit einer uferlosen Glatze. »Bremser«, sagte Pünktchens Begleiter, »darf ich dir Fräulein Pogge vorstellen? Sie will dich sprechen.«
Dann ließ er die  beiden allein.
»Du willst mich sprechen?«, fragte Herr Bremser.
»Jawohl«, sagte sie. »Sie kennen doch den Anton Gast?«
»Er geht in meine Klasse«, erklärte Herr Bremser und guckte aus dem Fenster.
»Eben, eben«, meinte Pünktchen befriedigt. »Ich sehe schon, wir verstehen uns.«
Herr Bremser wurde langsam neugierig. »Also, was ist mit dem Anton?«
»In der Rechenstunde eingeschlafen ist er«, erzählte Pünktchen. »Und seine Schularbeiten gefallen Ihnen leider auch nicht mehr.«
Herr Bremser nickte und meinte: »Stimmt.« Inzwischen waren noch ein paar andere Lehrer hinzugetreten, sie wollten hören, was es gebe.
»Entschuldigen Sie, meine Herren«, sagte Pünktchen, »wollen Sie sich bitte wieder auf Ihre Plätze begeben? Ich muss mit Herrn Bremser unter vier Augen sprechen.«
Die Lehrer lachten und setzten sich wieder auf ihre Stühle. Aber sie sprachen fast gar nicht mehr und spitzten die Ohren.
»Ich bin Antons Freundin«, sagte Pünktchen. »Er hat mir erzählt, Sie wollten, wenn das so weiterginge, seiner Mutter einen Brief schreiben.«
»Stimmt. Heute hat er sogar während der Geographiestunde ein Oktavheft aus der Tasche gezogen und darin gerechnet. Der Brief an seine Mutter geht heute noch ab.«
Pünktchen hätte gern einmal probiert, ob man sich in der Glatze von Herrn Bremser spiegeln konnte, aber sie hatte jetzt keine Zeit. »Nun hören Sie mal gut zu«, sagte sie. »Antons Mutter ist sehr krank. Sie war im Krankenhaus, dort hat man ihr eine Pflanze herausgeschnitten, nein, ein Gewächs, und nun liegt sie seit Wochen zu Haus im Bett und kann nicht arbeiten.«
»Das wusste ich nicht«, sagte Herr Bremser.
»Nun liegt sie also im Bett und kann nicht kochen. Aber jemand muss doch kochen! Und wissen Sie, wer kocht? Anton kocht. Ich kann Ihnen sagen, Salzkartoffeln, Rührei und solche Sachen, einfach großartig!«
»Das wusste ich nicht«, antwortete Herr Bremser.
»Sie kann auch seit Wochen kein Geld verdienen. Aber jemand muss doch Geld verdienen. Und wissen Sie, wer das Geld verdient? Anton verdient das Geld. Das wussten Sie nicht, natürlich.« Pünktchen wurde ärgerlich. »Was wissen Sie denn eigentlich?«
Die anderen Lehrer lachten. Herr Bremser wurde rot, über die ganze Glatze weg.
»Und wie verdient er denn das Geld?«, fragte er.
»Das verrate ich nicht«, meinte Pünktchen. »Ich kann Ihnen nur so viel sagen, dass sich der arme Junge Tag und Nacht abrackert. Er hat seine Mutter gern, und da schuftet er und kocht und verdient Geld und bezahlt das Essen und bezahlt die Miete, und wenn er sich die Haare schneiden lässt, bezahlt er’s ratenweise. Und es wundert mich überhaupt, dass er nicht während Ihres ganzen Unterrichts schläft.« Herr Bremser stand still. Die anderen Lehrer lauschten. Pünktchen war in voller Fahrt. »Und da setzen Sie sich hin und schreiben seiner Mutter einen Brief, dass er faul wäre, der Junge! Da hört sich doch Verschiedenes auf. Die arme Frau wird gleich wieder krank vor Schreck, wenn Sie den Brief schicken. Vielleicht kriegt sie Ihretwegen noch ein paar Gewächse und muss wieder ins Krankenhaus! Dann wird der Junge aber auch krank, das versprech ich Ihnen! Lange hält er dieses Leben nicht mehr aus.«
Herr Bremser sagte: »Schimpf nur nicht so sehr. Warum hat er mir denn das nicht erzählt?«
»Da haben Sie Recht«, meinte Pünktchen. »Ich habe ihn ja auch gefragt, und wissen Sie, was er gesagt hat?«
»Na?«, fragte der Lehrer. Und seine Kollegen waren wieder von den Stühlen aufgestanden und bildeten um das kleine Mädchen einen Halbkreis.
»Lieber beiß ich mir die Zunge ab, hat er gesagt«, berichtete Pünktchen. »Wahrscheinlich ist er sehr stolz.«

(Erich Kästner (1999): Pünktchen und Anton.
117. Aufl. Hamburg: Cecilie Dressler Verlag )

(5. August 2oo8)

…bildung.

mir ist aufgefallen, dass ich diesbezüglich unbedingt diesen fabelhaften artikel vortrag von peter bieri hochladen und euch dringendst ans herz legen will! wirklich sehr beeindruckend und (für mich) gewissermaßen prägend!

(23. Juli 2oo8)

… des fremdsprachenlernens und lehrens“ heißt ein artikel von wolfgang butzkamm (in: timm, j.-p. (hg.): englisch lernen und lehren. didaktik des englichunterrichts. berlin: cornelsen 1998, 45-52), den ich heute morgen entdeckt habe. die vorgestellten prinzipien finde ich sehr einleuchtend und möchte sie euch nicht vorenthalten. bediene sich wer möchte, es ist für jede forscherfrage was dabei :o)

1.das prinzip der mündlichkeit
obwohl es hier um hören und sprechen geht, wird auch das sehen zu einem wichtigen faktor, da mimik, gestik und körpersprache allgemein wesentlich zum verstehen beitragen.

2.das prinzip der kommunikation
„eine fremdsprache lernt man nur dann als kommunikationsmedium zu benutzen, wenn sie ausdrücklich und genügend oft in dieser funktion ausgeübt wird. (46)

3.das prinzip der funktionalen fremdsprachigkeit
das heißt, die fremdsprache auch als „regelnde verkehrssprache“ einzusetzen.

4.das prinzip des übens
üben ermöglicht, sich eine art ‚fremdsprachen-fundgrube‘ zu schaffen, die als grundlage für tatsächliche kommunikation dient.
„die kunst des unterrichtens besteht jedoch darin, immer wieder vom vorbereitenden oder nachträglich-systematisierenden üben in mitteilungsbezogenes kommunizieren hinüberzugleiten, oder auch ein ins stocken geratenes gespräch durch kurzfristiges üben zu unterbrechen, um es dann erfolgreich fortzuführen.“ (47)

5.das generative prinzip
„die grundidee ist, dass ein satz ein modell für viele andere sätze wird.“ (47) [muss mir dieses prinzip in einer ruhigen minute nochmal zu gemüte führen…]

6.das prinzip der muttersprachlichen vorleistung
„die verfechter der einsprachigkeit machen sich überhaupt nicht klar, wie wir im fremdsprachenunterricht ständig von diesen muttersprachlich eingefärbten alltagsbegriffen gebrauch machen. das kann ins auge gehen, wenn wir es mit fremden kulturen zu tun haben.“ (49)

7.das prinzip der individualisierung oder lernerorientierung
„es ist wohl für niemanden ein problem, einem kind englisch beizubringen – immer vorausgesetzt, man kann selbst englisch. das problem ist, verschiedenen kindern zugleich englisch beizubringen.“
[wo wir wieder bei freinet, der interimssprache, dem tâtonnement expérimental sowie der méthode naturelle wären…]

8.das prinzip der selbsttätigkeit
das heißt: an die hand nehmen, begleiten und dann auch loslassen!

9.das prinzip der relevanz
in der schule brauchen wir darüber hinaus sprachlich einfache texte, die tugenden wie mut und mitleid entwickeln, den sinn für das schöne ansprechen und hinweisen auf den beitrag einer fremden kultur zur conditio humana.“ (51) [eine karteikarte mit diesem spruch hängt seit dem zweiten semester neben meinem schreibtisch :o)]

10.das prinzip der emotionalen sicherheit
nur eine ‚atmosphäre des vertrauens‘ kann die angst, sich durch das sprechen einer fremden sprache lächerlich zu machen oder zu blamieren, wegnehmen oder zumindest reduzieren. dabei spielt auch die lehrperson eine tragende rolle:
„der weg zum selbst führt über die faszination durch ein anderes selbst, das unser vertrauen hat“ (52)

(22. Juli 2oo8)

heute nacht ist mir noch mal eine mail von thomas häcker in den sinn gekommen, in der er mir einige fragen zu schülerinteressen/-initiativen etc. beantwortet hatte. folgender ausschnitt hat jetzt (nach beendigung des schulprojekts aber auch hinsichtlich meiner forscherfrage) eine für mich ganz neue relevanz erhalten! ich zitiere:

Vor diesem Hintergrund habe ich in meiner Habilschrift versucht, einen aus meiner Sicht einigermaßen handhabbares und lebbares Konzept vorzuschlagen, welches ich in drei Prinzipien gepackt habe (Kap. 7.4.1 oder so ähnlich). Sie lauten:

1. Es gibt im Unterricht einen Vorrang der Schüler/in vor der Lehrer/in.
Das ist eine ganz prinzipielle Feststellung, die mir für einen subjektbezogenen Unterricht wichtig ist. Dieses Prinzip muss aber unbedingt ergänzt werden durch das zweite Prinzip.

2. Es gibt im Unterricht einen Vorrang des Inhalts vor der Beliebigkeit.
Unterricht soll aus meiner Sicht inhaltlich nicht beliebig sein. Deshalb gibt es auch so etwas wie eine Initiative der Lehrperson. Von dieser müssen und sollen Angebote kommen, denn es liegt in ihrer Verantwortung, die Kinder mit Aspekten der Welt in Berührung zu bringen, mit denen sie von sich aus möglicherweise nicht in Berührung kommen würden. Schließlich knüpfe ich an Thomas Rihm an und gehe aus meiner Sicht in eine andere Richtung noch etwas weiter:
„In Erweiterung des Konzeptes von Rihm (2003b), der aus subjektbezogener Perspektive einen Vorrang von Schülerinitiativen im Unterricht postuliert, muss auch für die Lehrer/in ein Initiativraum postuliert werden, der dann greift, wenn Initiativen seitens einzelner Schüler/innen ausbleiben und der Lehrer/innen eine zumindest grobe Orientierung in der notwendigerweise offenen Frage des didaktischen Eingriffes gibt. Dies lässt sich in einem weiteren, differenzierenden Postulat zum Ausdruck bringen:

3. Es gibt im Unterricht einen Vorrang der Schüler/inneninitiative vor der Lehrer/inneninitiative.“

ps:
Thomas Häcker (2007): Portfolio: ein Entwicklungsinstrument für selbstbestimmtes Lernen. Eine explorative Studie zur Arbeit mit Portfolios in der Sekundarstufe I. 2. überarb. Aufl. Hohengehren: Schneider (= Schul- und Unterrichtsforschung; Bd. 3).

(16. Juli 2oo8)

… für einen schülerorientierten fsu.

ich beschränke mich dabei auf die ‹techniques›, die sich m.e. auch in der gs umsetzen lassen – diejenigen, die sich auf weiterführende schulen beziehen, seien aus zeitgründen weggelassen :o). [‚englisch‘ ggfs. durch ‚französisch‘ ersetzen.] zusammengesucht aus folgenden artikeln:

dietrich, ingrid/ hövel, walter: freinet-pädagogik und fremdsprachenunterricht. in: dietrich, ingrid (hg.): handbuch freinet-pädagogik. eine praxisbezogene einführung. weinheim und basel: beltz 1995, 218-240.

minuth, christian: lieber célestin, … was ist eigentlich mit fremdsprachenlernen? versuch einer annäherung zwischen pädagogischen prinzipien freinets und modernen vorstellungen zum französischunterricht. in: fragen und versuche. themenheft fremdsprachen. zeitung der freinet-kooperative. heft 115/ 30. jg./ märz 2006. 9-13.

hövel, walter: freie arbeit im englischunterricht. zur entwicklung reformpädagogischer ansätze. in: freinet-pädagogik. ein werk- und atelierbuch. pädagogik kooperative 1994, 109-114.

  • auf das wissen der schüler/innen zurückgreifen und (zunächst nur) damit arbeiten: „wetten, daß ihr alle zahlen auf englisch könnt!“ (dietrich/ hövel 1995, 230)
  • so schnell wie möglich die arbeit mit wörterbüchern einführen
  • eine vielfältiger lernlandschaft anbieten – z.b. mit lernmaterialien aus (in unserem falle) frankophonen ländern
  • kontakt mit klassen im ausland (e-mail, [aus nostalgischen gründen sei es hier noch genannt ;o)] fax und telefon – und ich ergänze: skype, blogs, …)
  • „ich bringe dinge aus englischsprachigen ländern mit. ihr könnt euch alles angucken und wählt etwas aus, mit dem ihr arbeiten wollt.“ (dietrich/ hövel 1995, 236)
  • gruppen suchen und bearbeiten ihr thema – „die wichtigsten wörter und redewendungen ihrer arbeit“ (dietrich/ hövel 1995, 337) werden vorgestellt
  • die schüler/innen wählen selbst, welche wortfelder sie (kennen)lernen wollen und erstellen entsprechende wortfelder, wortfeldmappen, etc.
  • die schüler/innen aufgaben selbst wählen lassen – nur so kann eine motivation erreicht werden, die tatsächliches, auch anstrengendes arbeiten ermöglicht
  • ateliers, „in denen mit der sprache gespielt werden kann“ (minuth 2006, 11)
  • den lernfortschritt mit portfolios, livres de bord, etc. dokumentieren (und erst recht wenn noch keine schriftsprache im unterricht eingesetzt wird – so dass lernfortschritte z.t. gar nicht ‚fixiert‘ sind!)
  • fehler machen lassen!
  • citoyenneté im klassenraum
    – wie wenn nicht so, zum reden und sich austauschen (auch in der fremdsprache) motivieren…
  • fremdsprachige comics, albums, sachbücher, cds und und und zur freien verfügung stellen
  • handlungsorientierte materialien (z.. anleitungen zu experimenten) aus dem fremdsprachigen land anbieten (und natürlich damit arbeiten lassen!)
  • freies schreiben – als „assoziationsmaterial“ (hövel 1994, 112f.) können illustrierte, bücher, zeitungen etc. dienen
  • umsetzen von texten (als theater, pantomime, bild, relief, etc.)
  • projekte

um mal nur einige der vielen ideen und vorschläge zu nennen…

(1o. Juli 2oo8)

… finden gerade im grundschulpädagogischen arbeitsbereich [kurz: gpa] statt. habe dabei einen tee und das buch kinder begegnen fremdsprachen (irmintraut hegele [hg.], braunschweig: westermann 1994) vor mir stehen/ liegen und bin am durchblättern sowie herausschreiben.

folgende interessant schnipseln finden sich also in dem buch:

  • Nach der Auffassung der Vertreter dieses Konzepts [„Early Immersion“-Unterricht und bilinguale Erziehung] lernt man eine Fremdsprache nicht dadurch, daß sie zum Gegenstand des Unterrichts gemacht wird, sondern dadurch, daß man die Sprache möglichst rasch für das inhaltliche Lernen nutzt […]. (S. 15)
  • Während der traditionelle Fremdsprachenunterricht selten zur Kommunikationsfähigkeit in realen Situationen führen konnte, scheint dies bei bilingualem Unterricht bereits in der Mittelstufe mühelos erreichbar zu sein. (S. 15) [Irmintraut Hegele: Fremdsprachen in der Grundschule – Ansätze, Entwicklungen, Perspektiven. S. 5-8]
  • Die Sprache muss leben: Sie wird in Theaterstücken Rollenspielen, bei der Gymnastik, beim Tanzen, Malen, Kochen, Spielen, Singen … umgesetzt und vermittelt. (S. 76; Hervorhebungen: MF)
  • Im vierten Schuljahr bekommt jeder Schüler und jede Schülerin einen eigenen Brieffreund. Die „Partner“ werden nach den Hobbies und Interessen der Kinder von der Lehrerin vorgeschlagen. Sie sollten sich durch einen Briefwechsel kennenlernen und haben die Gelegenheit, sich am Ende des Schuljahres zu treffen […]. (S. 77) [Christiane Spielmann: Fremdsprachenbegegnung in der Grundschule. S. 75-77]

mir wird immer klarer, wie sinnvoll und wichtig gerade bilingualer unterricht zur beantwortung meiner frage wird – denn so können schülerinteressen vermehrt in den unterricht integriert werden (auch wenn sie sich eben nicht in das schema école, amis, petit déjeuner einbinden lassen)!
wobei sich für mich da die neue frage stellt: wie wird werkstatt-/ projekt-/ offener unterricht (denn so können vielfältige themen und interessen stärker berücksichtigt werden) bilingual gestaltet? geht das? wie?

dranbleiben! :o)

(3. Juli 2oo8)

habe heute ein schönes bild für den grundschulischen fsu gefunden:

Kurzum, Fremdsprachenunterricht auf dieser Schulstufe ist eine Oase, ein Fleckchen Schule, an dem man sich auf all die Dinge rückbesinnen kann, die im Normalbetrieb oft zu wenig Raum erhalten: spielerisches und entdeckendes Lernen, musische Aktivitäten, Vorführungen für Eltern und andere Klassen, gemeinsame Projekte, [jetzt kommt’s!] Berücksichtigung individueller Fähigkeiten und Interessen auf Lehrer- und Schülerseite und vieles andere mehr. [In: Klippel, Friederike: Englisch in der Grundschule. Handbuch für einen kindgemäßen Fremdsprachenuterricht. Übungen, Spiele, Lieder für die Klassen 1 bis 4. Berlin: Cornelsen Scriptor 2000. S. 21f.]

genau so, sollte es sein!

(23. Juni 2oo8)

„Sowohl unsere Befunde als auch die Äußerungen von Studierenden über ihre Erinnerung an die Literaturbehandlung in der Schule […], deuten daraufhin, dass der Deutschunterricht wenig Folgen für den Aufbau einer Lesemotivation hat, weil die Literaturauswahl und die Art der Literaturbehandlung an den Interessen junger Menschen vorbeigeht.“  (gefunden in: Richter, Karin (2002): Kindliche Lieblingslektüre und der Literaturunterricht in der Schule.  In: Grundschule, Jg. 34, H. 7-8, S. 37–40.)

…wenn das schon im deutschunterricht so ist – dann wohl erst recht auch im fsu, wo die verstehensleisteung noch hinzukommt!

jungeLeserin

Wenn aber Rechtschreibung und Zeichensetzung mehr Zeit gekostet haben, als die Auseinandersetzung mit Liebe, Frieden, Freiheit, Solidarität, Glück & Tod - und dann nicht mal gekonnt werden - , dann sollten Heranwachsende eine solche »Bildungsinstitution« nicht mehr so wichtig nehmen...

(Herbert Gudjons 2003, 207)

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